EVG: Kolleginnen und Kollegen aufgrund des Personalfehls der Bundespolizei nicht ausreichend geschützt

Geschlagen, bespuckt und beleidigt

Es vergeht kaum ein Tag an dem es nicht zu Angriffen auf Beschäftigte der Bahn kommt. So häufen sich in den letzten Tagen wieder die Meldungen. Gestern kam es im Wiesbadener Hauptbahnhof zu einem Angriff. Dort schlug eine Person, ohne erkennbaren Grund, auf Fahrgäste und Kollegen der DB Sicherheit ein. An einem anderen Bahnhof kam es nach einer Fahrgastkontrolle ebenfalls zu einem Übergriff auf Mitarbeiter der DB Sicherheit. Dabei wurde ein Polizist, der den Kollegen zur Hilfe kam, verletzt. Erst kürzlich ist ein Zugbegleiter von einem Unbekannten unvermittelt in den Unterleib getreten worden. Die Liste lässt sich weiter fortführen. Die Folge sind hohe Krankenstände bei den Bahnmitarbeitern, nicht nur durch körperliche Verletzungen, sondern auch durch Traumatisierung.

Hinzu kommt, dass es den Kolleginnen und Kollegen im Fall eines Übergriffs oft an der nötigen Unterstützung durch die Polizei fehlt. So bemängelt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Rheinland-Pfalz, dass beispielsweise im Bereich der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern, immer noch zu wenig Beamte eingesetzt werden. Nach internen Informationen von Gewerkschaftskollegen der GdP seien dort im Mai, von 324 Stellen, lediglich 217 besetzt gewesen. Selbst wenn der Fraktionsvorsitzende der CDU gestern in der Presse bekannt gab, im Falle einer Wiederwahl 15.000 zusätzliche Stellen für Polizeibeamte schaffen zu wollen, haben wir aktuell die Probleme, so Lars Kreer, Geschäftsstellenleiter der EVG in Mainz. Uns wäre ja schon ein großes Stück geholfen, wenn wenigstens die Stellen mit Beamten besetzt wären, die es laut Planung seit 2008 schon geben sollte.

Selbst wenn das Bundesinnenministerium davon spricht im Bereich der Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern keine Reviere zu schließen, handelt es sich bei dieser Aussage wohl nur um reine Semantik. Viele der Dienststellen sind unterbesetzt und die Kolleginnen und Kollegen der Polizei sind überbelastet. Eine temporäre Verlagerung von Beamten, von einem Revier zum nächsten, um eine Besetzung sicherzustellen reist an einer anderen Stelle wieder Löcher. So kann man das Problem nicht lösen, ist Kreer überzeugt.

Kreer erwartet, dass bei einem Übergriff schnell Hilfe vor Ort ist, um die Täter dingfest zu machen und das Bahn-Personal zu schützen. Nur wenn die Bundespolizei mit ausreichend Personal an den Bahnhöfen und Strecken ausgestattet ist, fühlen sich Mitarbeiter und Kunden sicher.

Quelle: EVG Geschäftsstelle Mainz

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